Geislinger Gemeinderat spricht sich geschlossen für Erhalt der Helfensteinklinik aus!

Kommunalpolitik

Bei der Diskussion mit der Leitung der ALB-FILS-KLINIK sprachen sich alle Fraktionen im Geislinger Gemeinderat und OB Frank Dehmer geschlossen für den Kampf für die Helfensteinklinik aus!

Hier die Stellungnahme der SPD-Fraktion

Livestream aus der Gemeinderatssitzung!

Sehr geehrter Oberbürgermeister, Herr Landrat, liebe Klinikleitung, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Bürgerinnen hier im Saal und draußen an den Endgeräten!

Herr Landrat, Sie sprachen von „Veränderungsbedarf“. In den letzten 10 Jahren hat sich fast jeder Veränderungsbedarf zu Ungunsten der Helfensteinklinik ausgewirkt. „Veränderungsbedarf“ heißt nicht zwangsläufig, dass die Helfensteinklinik abgewickelt werden muss. Die Helfensteinklinik, übrigens der zweitgrößte Arbeitgeber in Geislingen, soll abgewickelt werden, wie viele Betriebe in der ehemaligen DDR durch Unternehmen aus dem Westen. Und wie damals die Bürgerinnen und Bürger in den 5 neuen Bundesländer, so empfindet die Bevölkerung Geislingens und im Einzugsgebiet der Helfensteinklinik und deren Belegschaft. Die Geschäftsleitung und der Landrat stellen ihren Vorschlag als alternativlos dar, so wie übrigens den Vorschlag „Gesundheitscampus“ im vergangenen Herbst auch. Jetzt haben wir einen viel schlechteren Vorschlag wie im Herbst, übrigens auch begründet mit neu erkanntem Veränderungsbedarf. Ein solches Vorgehen nach dem TINA-Prinzip („There is no alternative“) macht den Dialog sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich.

Die Zukunft ist aber ungewiss und Prognosen liegen oft falsch. Deshalb mitten in der Pandemie eine Klinik schließen zu wollen, erscheint mir nicht zukunftsfähig. Wer weiß, wie sich alles entwickelt und wie die Gesundheitspolitik nach der Pandemie aussehen wird?

Verabschieden müssen wir uns nicht von der Helfensteinklinik. Verabschieden müssen wir uns von dem Ziel einer schwarzen Null im Gesundheitswesen. Eine öffentliche Gesundheitsversorgung und eine Klinik sind Teil der öffentlichen Daseinsfürsorge und müssen deshalb auch von der Öffentlichkeit finanziert werden.

Mit der Helfensteinklinik würden wir eine, von den Oberärzten, Assistenzärzten und dem Pflegepersonal in ihren „unaufgeforderten“ (Klinikleitung) Stellungnahmen hochgelobte Klinik verlieren. Auch in der der Bevölkerung wird die Klinik hochgeschätzt wird. Erstaunlich ist für mich, dass diese Bedeutung der Helfensteinklinik und die Stellungnahme der Belegschaft aus Geislingen im Vorschlag der Alb-Fils-Kliniken kaum bis gar nicht berücksichtigt wurden. Alles ist dem Ziel unterworfen, die Helfensteinklinik abzuwickeln.

Angesichts der Versäumnisse der Klinikleitung zur Stärkung der HKG in der Vergangenheit kann  man den Eindruck haben – und viele in der Bevölkerung sehen das so -, dass man bewusst auf dieses Ziel hingearbeitet hat. Vielleicht um damit Probleme der Klinik am Eichert zu lösen.

Belegschaft und Bevölkerung im Oberen Filstal werden im Regen stehen gelassen. Belegschaft und Bürgerschaft haben es verdient, dass wir mit ihnen für den Erhalt der Helfensteinklinik kämpfen. Das erwarten wir übrigens von jeder Kreisrätin und jedem Kreisrat auch. Der Riss durch den Kreis Göppingen ist jetzt schon sehr tief und es wird schwer sein ihn zu kitten. Deshalb wünsche ich mir, dass sich der Kreistag an sein Versprechen „1 Landkreis, 1 Klinik, 2 Standorte“ erinnert. Wir werden nicht aufgeben.

Thomas Reiff, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion

 
 

Social Networks

Weitersagen:

 

WebsoziCMS 3.9.9 - 004798270 -