Aufruf zur Teilnahme an den Aktionen zur Rettung der Helfensteinklinik

Ortsverein

Der SPD Ortsverein Geislingen, der von Böhmenkirch bis Hohenstadt geht, fordert in einem Beschluss zum Erhalt der Helfensteinklinik auf einer virtuellen Mitgliederversammlung die Kreisrätinnen und Kreisräte auf, sich dem Bestreben der Klinikleitung und des Landrats entgegenzustellen, die Helfensteinklinik in eine Praxisklinik umzuwandeln.  Dies sei auch der Wille der Bevölkerung des östlichen Teils des Göppinger Landkreises, vor allem der Raumschaft Geislingen und des oberen Filstals, die auf die Versprechung „ 1 KLINIK; 2 Standorte“ vertraut hätten. Sie fühlen sich von Landrat und Klinikleitung nicht ernstgenommen und verraten.

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Vordringlich gehe es um den Erhalt einer Klinik mit einer hervorragenden medizinischen Grundversorgung in den Bereichen Innere/Chirurgie, Gastroenterologie, Palliativmedizin & Endoprothetik. Außerdem 130 Krankenhaus-Betten (8 Intensiv-Betten), Medizinisches Versorgungs-Zentrum, Endoskopie-Standort, Gynäkologie, Gesundheitszentrum und eine Notfallversorgung der Stufe 1 mit 14.000 Fällen in der zentralen Notaufnahme an rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche und knapp 6.000 stationären PatientInnen im Jahr 2019.

Im Beschluss heißt es weiter: „Wir rufen alle unsere Miglieder und die Bevölkerung auf sich an der Demonstration von Geislingen nach Göppingen mit Fahrrad oder Auto und an weiteren Aktion zu beteiligen. Es lohnt sich für die Helfensteinklinik zu kämpfen, auch wenn man nicht in deren Einzugsbereich wohnt. Klinikschließungen können nicht die Ultima Ratio der Gesundheitspolitik  - auch bundesweit - sein. Es müssen endlich die Mittel für Investitionen genutzt werden, die den Standort Helfenstein Klinik mit einer Zukunftsperspektive ausstatten! Die Krankenhauspolitik von Bund und Land gehört auf den Prüfstand.

Mit der Abwicklung der Helfensteinklinik konterkariert der Kreistag  – mitten in der Pandemie – die aufopferungsvolle und weit über den Kreis hinaus anerkannte Arbeit in der Bevölkerung und in Fachkreisen von über 300 OberärztInnen, AssistenzärztInnen, dem Pflegepersonal und anderen Beschäftigten der Helfenstein Klinik. Sie stehen alle hinter ihrer Klinik, einzig die Chefärzte haben sie verraten.

Geislingen verliert mit der Klinik den Betrieb mit der zweithöchsten Zahl der Beschäftigten. Nach dem Arbeitsplatzabbau bei der WMF und der Verlagerung des Betriebs auf den Balkan bei Odelo wäre dies ein weiterer Schlag für das stark gebeutelte Geislingen. Die Stärkung des gesamten Landkreises und der Erhalt der Arbeitsplätze sollte eigentlich die vornehmste Aufgabe des Kreistages und des Landrates sein.

Die Zukunft ist aber ungewiss und Prognosen liegen oft falsch. Mitten in der Pandemie eine Klinik schließen zu wollen bzw. die Entscheidung dazu zu treffen, erscheint uns nicht richtig. Wer weiß, wie sich alles entwickelt und wie die Gesundheitspolitik nach der Pandemie aussehen wird?“

Bei der Entscheidung am 21.05.2021 im Kreistag geht es aber noch um mehr. Beim Baubeschluss der neuen Klinik am Eichert wurde uns versprochen, dass die Alb-Fils-Kliniken mit zwei Standorten in kommunaler Hand erhalten werden. Nur deshalb stimmten viele Kreisrätinnen und Kreisräte aus dem Oberen Teil des Landkreises dem Neubaubeschluss zu.

Wenn jetzt beschlossen werden soll, dass die Helfenstein Klinik in einen Gesundheitscampus oder jetzt noch schlimmer, in eine Praxisklinik ohne stationäre Pflege und ohne eine Notaufnahme, die 24 Stunden an sieben Tagen geöffnet ist, umgewandelt werden soll, dann bedeutet dies nichts anderes als die Schließung der Klinik.

Der Kreistag entscheidet nächste Woche nicht nur über die Zukunft des Geislinger Krankenhauses, sondern auch über eine der wichtigste moralischen Fragen in unserer Demokratie: Was ist ein politisches Versprechen wert? Und welche Halbwertszeiten hat es?

Angesichts der Versäumnisse der Klinikleitung zur Stärkung der HKG in der Vergangenheit kann  man den Eindruck haben – und viele in der Bevölkerung sehen das so -, dass man bewusst auf dieses Ziel hingearbeitet hat. Vielleicht um damit Probleme der Klinik am Eichert zu lösen?

Belegschaft und Bevölkerung im Oberen Filstal werden im Regen stehen gelassen. Belegschaft und Bürgerschaft haben es verdient, dass wir mit ihnen für den Erhalt der Helfenstein Klinik kämpfen. Das erwarten wir übrigens von jeder Kreisrätin und jedem Kreisrat auch. Der Riss durch den Kreis Göppingen ist jetzt schon sehr tief und es wird schwer sein, ihn zu kitten. Deshalb wünsche wir uns, dass sich der Kreistag an sein Versprechen „1 Landkreis, 1 Klinik, 2 Standorte“ erinnert.“

SPD Geislingen

i.A. Thomas Reiff, Vorsitzender

 
 

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