Geislinger SPD stellt Kommunalwahllisten auf

Wahlen

Die Geislinger SPD hat nun ebenfalls ihre Kandidaten für die Kommunalwahlen nominiert. Einzige Überraschung: Sascha Binder, Landtagsabgeordneter und Kreisrat, will auch Stadtrat werden.
RODERICH SCHMAUZ | 19.02.2014
"Fünf plus eins, und zweitstärkste Kraft am Ratstisch" lautet das Wahlziel der SPD am 25. Mai bei der Geislinger Gemeinderatswahl.

Derzeit entsendet sie wie die Freien Wähler fünf Vertreter in das 22-köpfige Gremium, das von neun CDU-Stadträten dominiert wird. Wäre vor fünf Jahren schon das neue Sitzzuteilungsverfahren zum Tragen gekommen, das kleine Gruppierungen begünstigt, hätte die SPD nur vier Mandate errungen.

Die amtierenden SPD-Stadträte Eva Blessing, Dr. Hansjürgen Gölz, Jürgen Peters, Thomas Reiff und Peter Zajontz kandidieren für eine weitere fünfjährige Wahlperiode. Auf der Bewerberliste finden sich bekannte Namen aus früheren Wahlgängen, aber auch das eine oder andere junge, neue Gesicht.

Prominentester "Erstbewerber" ist Sascha Binder. Der 30-jährige Jurist und SPD-Kreisvorsitzende ist im Hauptberuf Mitglied im Stuttgarter Landtag - und macht dort gehörig von sich reden. Im Ehrenamt ist er zudem Kreisrat; die Sitzordnung im Beratungssaal im Göppinger Landratsamt kommt nicht von ungefähr: Binders Platz ist in der ersten Reihe direkt neben dem (nicht mehr kandidierenden) Fraktionsvorsitzenden Peter Feige. In der politisch gewichteten Kreistagsliste der Geislinger SPD-Kandidaten steht Binder auf Platz eins.

Nun strebt er auch noch Sitz und Stimme im Gemeinderat seiner Heimatstadt an. "Geislingen liegt mir am Herzen", argumentiert Binder. Hier die kommunalen Geschicke mitzugestalten, reize ihn. Im Fall seiner Wahl lege er andere Ehrenämter, zum Beispiel in Stiftungsräten, nieder, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Zudem verweist er auf seinen Kollegen Peter Hofelich. Der bringt Landtags- und Kreistagsmandat mit dem Fraktionsvorsitz im Salacher Gemeinderat zeitlich unter einen Hut.

Die SPD hat ihre Gemeinderatsliste im Reißverschlussverfahren aufgestellt: erst eine Frau, dann ein Mann usw., und das jeweils in alphabetischer Reihenfolge. Das Durchschnittsalter der Kandidaten beträgt reife 50,3 Jahre, der Frauenanteil beachtliche 41 Prozent. Es sei nicht einfach gewesen, geeignete Kandidaten zu finden, gibt Thomas Reiff zu, dem diese Suche hauptsächlich zugefallen war.

Inhaltlich gibt sich Reiff selbstbewusst: Die SPD-Vertreter im Gemeinderat "sind das soziale Gewissen der Stadt". Und "bei Bildung und Betreuung waren wir die Vorreiter". Reiff nennt zum Beleg diese Stichworte: Schulentwicklungsplan, Gemeinschaftsschule, Schulsozialarbeit und Gutscheinheft. Eine der wichtigsten Aufgaben in der kommenden fünf Jahren ist für die SPD, sich um die Entwicklung der Oberen Stadt zu kümmern.

Im Wahlkampf wollen die Sozialdemokraten versuchen, mit ihren jungen Bewerbern junge Wähler anzusprechen. Gölz mutmaßt, dass jede Partei in etwa ihr Wählerpotenzial hat, er erwartet daher eher interne Verschiebungen - mit einer Unbekannten: Dass nun bereits Jugendliche ab 16 wählen dürfen.

 
 

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